Veränderung – nicht wirklich mein Ding. Obwohl ich die Spielkiste bereits kurz nach ihren Anfängen kennen lernen durfte, mit ihr wachsen und mich verändern konnte, hatte ich immer den sicheren Hafen im Hintergrund. Für mich war es ein Prozess, mich auf die neue kommende Aufgabe vorzubereiten. Ich wusste, dass es nicht leicht werden würde mich von meinem Fägnäscht zu verabschieden. Weniger in der Kinderbetreuung zu sein. Es kam ehrliche Trauer in mir auf und ich durchlebte ein Wechselbad der Gefühle.
Natürlich wurde ich durch Bea auf die zukünftige Aufgabe gut vorbereitet und begleitet. Dennoch ist es etwas anderes, die gesamte Verantwortung für ein Haus zu tragen. Ich habe mich oft gefragt, ob ich Beas Platz einnehmen kann. Wie gehe ich mit Vergleichen um? Irgendwann war mir bewusst, dass ich Patricia bin, die die Spielkiste schon lange kennt und weiß, was für einen wertvollen Schatz sie nun in den Händen trägt. Da ich persönlich nicht gerne im Mittelpunkt stehe, musste ich mich auch mit dieser Situation auseinandersetzen, aber eben auf meine Art.
Hilfreich für mich sind die langjährigen Mitarbeiterinnen, die mich im neuinstallierten Leitungsteam unterstützen, miteinander diskutieren, Ideen einbringen und mutig in die Zukunft schauen. Dafür möchte ich mich bei Petra, Karin und Birgit ganz herzlich bedanken. Es ist ein gutes Gefühl gemeinsam auf dem Weg zu sein. Mit Julia manage ich die gesamte administrative Arbeit. Wir ergänzen uns sehr gut und sind motiviert Arbeitsabläufe zu optimieren. Manchmal so sehr, dass wir gemeinsam vor dem Aktenschrank stehen und in der optimierten Aktenablage nach Inhalten suchen. Solche Momente lockern auf, weil wir über uns selber lachen können. Das sind wertvolle Momente. Ebenso weiß ich, dass ein toller Vorstand hinter der Spielkiste steht, der uns sehr unterstützt und viele verschiedene Blickwinkel zulässt. Ich mag die Mischung der verschiedenen Charaktere. Dann ist da noch die Unterstützung seitens der Gemeinde durch Wolfgang Lässer, als Vorstandsmitglied und vor allem als Bürgermeister, der immer ein offenes Ohr für uns hat und dem Verein mit Rat und Tat zur Seite steht.
In der Zeit von September bis jetzt habe ich viel gelernt, auch einzufordern und einzustehen wenn Mitarbeiter:innen Unterstützung benötigen. Gemeinsam Lösungen finden, wenn Situationen herausfordernd sind, egal ob es um dringend benötigte Betreuungsplätze oder andere Anliegen von Familien geht. Manchmal benötigt es nur ein offenes Ohr.
Mir ist bewusst, dass jedes Rädchen gewichtig ist, damit das „Maschinchen Spielkiste“ funktioniert. Es freut mich, dass Betreuer:innen sich mit ihren Ideen im neuen pädagogischen Team einbringen und dafür sorgen, dass diese auch umgesetzt werden. Vor allem in Zeiten wie diesen, wo der Betreuungsschlüssel schlechter geworden ist und das Betreuungspersonal mehr als oft an seine Grenzen stößt und dennoch durchhält, weil sie wissen, wie wertvoll ihre Arbeit ist. Ich freue mich, dass wir trotz der fordernden Zeit immer noch miteinander lachen können, obwohl uns manchmal zum Weinen zumute wäre.
Als unser Co-Kassier Georg im Dezember zu mir sagte: „Patricia jetzt hosch scho bald a halbs Johr gschafft.“, musste ich „lachweinen“, da ich gerade einmal vier Monate in meiner neuen Rolle verbracht habe und überhaupt kein Gefühl von „ich bin angekommen“ vorhanden war.
Also einen Schritt nach dem anderen. Und es wurde gefordert, es musste die Konzeption überarbeitet und an das neue KBBG angepasst werden. Eine Kinderschutzkonzeption musste in kürzester Zeit erarbeitet werden. Neuerungen durch das Gesetz nahmen Einzug in die tägliche Arbeit. Viele neue Herausforderung. Es war kräfteraubend für alle, dennoch waren es gerade diese Hürden, die uns gleich zu Beginn, als Spielkiste nach Bea auf den Prüfstand stellten. Und Hurraaa, wir haben einiges davon schon recht gut hinbekommen.
Auch wenn es noch nicht ganz perfekt ist, ist es doch menschlich und menschlich finde ich toll. Auch habe ich das Gefühl, dass sich Eltern, und vor allem die uns anvertrauten Kinder, wohl in der Spielkiste fühlen und uns mit viel Wertschätzung begegnen. Danke an euch alle, die uns das Vertrauen schenken.
Fast ein Jahr später freut es mich, dass wir doch einiges erreicht haben, gemeinsam, weil jeder in der Spielkiste ein wichtiger Teil zum Gelingen beiträgt. Jeder Einzelne wird zum WIR.